Montag, 6. Oktober 2008

Im Land von Dschinghis Khan




Am Sonntag Abend sind wir zurueck gekommen von unserem zweiten Mongolei Abenteuer. Zuerst ging es 7 Tage in Richtung Gobi, wir fuhren durch endlose Steppen bis zur Wueste mit Sandduenen. Danach gings noch 5 Tage zum Tsagaan Nuur (White Lake) im Westen des Landes. Die Mongolei kann man eigentlich nicht mit Worten beschreiben, denn die Weite der Steppe kann man sehen und spueren, aber nur schwer in Worte fassen. Viel zu sehen gibt es eigentlich nicht ausser tagsueber der endlosen Weite und dem Horizont, den unzaehligen Herden von Tieren und zwischendurch eine Jurte mit einer Nomadenfamilie und nachts dem eindruecklichsten Sternenhimmel den man sich nur vorstellen kann. Aber einige Eindruecke versuchen wir trotzdem euch mitzugeben:
Unterwegs waren wir mit einem mongolischen Fahrer namens Uire in einem russischen Minibus. Die Autos lassen sich am einfachsten reparieren und sind nicht sehr anfaellig auf die mongolischen Verhaeltnisse (praktisch ausschliesslich Schotterpisten mit vielen Loechern, fahren durch Sand und durch Fluesse). Uebernachtet wird in Jurten bei den Nomaden. Die Gaestejurten sind unterschiedlich gross, haben meist 5 bis 7 Betten drin und in der Mitte einen Ofen. Den Ofen braucht man nachts auch, da es schon mal unter Null Grad werden kann. Die Temperaturunterschiede von Tag und Nacht sind gewaltig. Sobald die Sonne weg ist wird es bissig kalt, auch tagsueber wenn der Wind geht friert man relativ schnell. Doch ploetzlich hoert der Wind auf und es wird warm. Man muss also jederzeit seine ganzen Kleider bereit halten und gewappnet sein. Zum Glueck haben wir super Schlafsaecke und funktionale Kleidung, so waren die Naechte ertraeglich. Aber bis man mal im Schlafsack liegt...und Zaehne putzen und aufs Klo gehen kann man leider nicht im Schlafsack.
Das Thema Klo ist auch erwaehnenswert. Meist hat es nur eine Steinmauer oder ein halbes offenes Holzhaueschen, welches das Klo darstellt mit einem tiefen Erdloch. In der Regel haben wir dann die Steppe bevorzugt, da es luftiger war...manchmal ist es einfach noch schwierig wenn es rundum nicht einen einzigen Huegel gibt, hinter den man sich setzen koennte, aber auch das laesst sich irgendwie bewaeltigen.

Die Nomadenkost ist sehr einfach, Reis mit Fleisch (Ziege oder Schaf) oder Mongolische Nudeln mit Fleisch (Ziege oder Schaf) oder Teigtaschen gekocht oder frittiert, natuerlich auch mit Fleisch. Anfangs war der Hammelgeschmack noch ertraeglich, aber irgendwann war es dann doch zuviel des Guten...wir haben zum Glueck scharfe Chilisauce dabei gehabt welche den Hammel Geschmack etwas veraendert hat. Zum Fruehstueck gibts trockenes brotartiges Gebaeck und meist heisses Wasser, mit dem man sich selber einen Tee machen konnte. Speziell interessant zu essen ist der Kamelmilchkaese, der doch etwas zu sauer und salzig war fuer unseren Gaumen. Der Ziegen und Schafskaese war etwas milder, aber immer noch sehr ungewoehnlich. Einmal bekamen wir auch warme Kamelmilch zu trinken, die Ziegenmilch hat uns aber besser geschmeckt und daran kann man sich durchaus gewoehnen. Aber wenn man schon mal in den Genuss von frischer Kamelmilch kommt muss man es natuerlich auch kosten.

Tagsueber sind wir meist lange Strecken (200 - 300 km) gefahren ueber holprige Pisten mit meist weniger als 60 km pro Std. Das haengt ziemlich an und wenn wir bei der Jurte angekommen sind, waren wir oft muede. Da es in den Jurten meist keine Elektrizitaet gibt, kann man nach Sonnenuntergang auch nichts mehr unternehmen, es waere sowieso auch zu kalt gewesen. Das heisst wir sind manchmal um 20 Uhr in den Schlafsack gekrochen und haben geschlafen bis die Sonne wieder aufging, um 7 Uhr...was ja durchaus auch seinen Reiz hat.

Bei beiden Touren waren wir uebrigens in bester Gesellschaft. In der Gobi waren wir mit Anne (Deutschland), Barbara (Italien), Nam (Korea) unterwegs und am Tsagaan Nuur mit Christine und Kirk aus den USA, beide sind zur Zeit aber in Peking am arbeiten resp. studieren. Christine und Kirk haben uns waehrend der vielen Stunden im Auto einen Chinesisch Crash Kurs gegeben, nun koennen wir bis auf 100 zaehlen und die wichtigsten Redewendungen (1 coca cola bitte, ich moechte nichts kaufen, wo ist die toilette...). Es hat Spass gemacht und Lars hat sogar ein chinesisches Lied gelernt zu singen.

Nun neigt sich unsere Mongolei Zeit dem Ende zu und zum Abschluss unseres Aufenthaltes hat es heute morgen angefangen zu schneien. Rundum ist alles weiss, wow da haben wir gestaunt...Das heisst der Winter beginnt und nun wird es def. richtig kalt. Unser Zeitplan scheint aufzugehen und wir verlassen die Kaelte und sind gespannt was uns nach der Grenze in China erwartet. Ob wir in China Blogg schreiben koennen wissen wir nicht, da einige Internetseiten nicht frei zuegaenglich sind wie wir gehoert haben. Wir lassen uns ueberraschen. Mongolische Gruesse

4 Kommentare:

Unknown hat gesagt…

okay, jetzt bin ich zum ersten mal RICHTIG NEIDISCH! Auch wenn ich wahrscheinlich verhungert wäre...Gute Weiterreise ins Land meiner Träume ;-))

Gabi hat gesagt…

Tönt lessig, was ihr alles so erläbed! I hoff, s klappt au in China mitm Blogg, drmit ich euri Reis witerhin cha mitverfolge!

Also, macheds guet und Yī fān fēng shùn!(sött anschienend "gueti Fahrt" heisse, aber das wüssed ihr als Chinesisch-Profis sicher unterdesse viiill besser ;-))

Liebe Gruess

herman O. hat gesagt…

Hola Roiber's
Hinweis: Ihr habt vergessen den Podcast von Lars...äh solly, meine natüllich Lals (mit dem Chinesischen Lied online zustellen, hey Lals das wäle doch was, eine glunge Velsion des Songs, ich meine von ilgendwas musst Du ja leben wenn letoul).
Hinweis2: Super dass Ihr beiden nun auch so gerne Ziege und Hammelfleisch esst, wenn Ihr leotul kommt ist doch gelade die Saison bei uns fül Gitzi und Lamm :-))
Frage: In der Mongolei geht's doch ab mit Obertongesang, habt Ihr mal was in der Richtung gehört?
Frage2: Wie schauen denn die Mongolen den Samstagsass in der Jurte wenn Sie keinen Strom haben?
Gluss, helmano.

Roiber: hat gesagt…

Das mit dem Podcast waer wirklich ein gute idee...mal schauen was lals dazu meint. obertongesang haben wir gehoert, ein privates konzert sogar und natuerlich haben wir eine cd gekauft damit ihr zuhause auch in genuss kommt :-)