Sonntag, 28. Dezember 2008

Thailand

Eine traumhaft schoene Woche am Strand von Thailand liegt hinter uns. Mit dem Bus gings von Siem Reap in Kambodscha mit Zwischenstopp in Bangkok an den Strand von Khao Lak. Dort wurden wir bereits vom Mami der Roiberin und ihrem Partner erwartet. 547 Stunden Zug, Bus und Bootsfahrt hat es gedauert, bis die Roiber an ihrem Weihnachtsziel angekommen sind. Eine beeindruckende Zahl, die Roiber haben selber gestaunt :-)

Im Hotel in Khao Lak konnten wir uns bestens von den vielen Reisestunden erholen und uns verwoehnen lassen. Der Tag begann jeweils mit einem ausgedehnten Fruehstueck, danach zog sich der Roiber ins wunderschoene Zimmer mit Balkon und direkter Meersicht zurueck um Gitarre zu spielen und die Roiberin hat es sich mit auf dem Liegestuhl am Strand gemuetlich gemacht. Der Roiber hat ihr dann anschliessend mit seinem Buch Gesellschaft geleistet. Danach war im Meer baden, am Strand spazieren oder Frisbee spielen angesagt, oder einfach nur Siesta machen.

Bei Sonnenuntergang gab es einen exotischen Cocktail im Pool oder ein Bad im Meer bei romantischer Abendlichtstimmung. Abends wurden die verschiedenen Strandrestaurants ausprobiert und manchmal gab es nach dem feinen Thai Essen einen Jass, schliesslich mussten die Roiber die Schweizer Gesellschaft ausnutzen, da die wenigsten Reisenden jassen koennen...






An einem Abend gab es noch einen Ausflug mit dem Taxi ins Dorf fuer ein freudiges Wiedersehen mit Freunden der Roiber, welche in einem anderen Hotel am gleichen Strand Weihnachten verbrachten (Michi und Clara).





Der Weihnachtsabend war ziemlich speziell. Es gab ein reichhaltiges Buffet mit vielfaeltiger Auswahl. Dazu spielte eine weniger traumhafte Thai Band Musik (leider keine Weihnachtsmusik) in einer Lautstaerke, die jegliche Unterhaltung am Tisch verunmoeglichte. Anschliessend fanden noch "lustige" Spiele statt, fuer die sich die Roiber sogar gemeldet haben um etwas Stimmung zu machen und zum Abschluss konnten alle Gaeste Laternen in den Himmel steigen lassen. Die Lichter im Dunkeln waren ein schoener Abschied vom unkonventionellen Weihnachtsabend.
Diese Weihnachten werden wohl auch dem Roibermami noch lange in Erinnerung bleiben.

Am 26.12. sah man Abends nochmals viele Laternen am naechtlichen Himmel empor steigen. Im Dorf von Khao Lak fand eine Gedenkfeier fuer die Tsunamiopfer statt. Es war fuer alle Hotelgaeste unvorstellbar, dass vor genau 4 Jahren (26.12.2004) ein Tsunami an diesem Strand so viele Todesopfer gefordert hat. Das Meer ist hier so ruhig und flach, dass eine Welle ueberhaupt nicht ins Bild passt. Man macht sich seine Gedanken und versucht sich vorzustellen, wie sich die Leute damals gefuehlt haben muessen, als ploetzlich das Meer verschwand und anschliessend diese Riesenwellen kamen. Einmal mehr auf dieser Reise gehen die Roiber in sich und sind dankbar dass sie gesund sind und das Privileg haben, in einem sicheren und wunderschoenen Land zu wohnen, welches von Naturkatastrophen in diesem Ausmass praktisch verschont bleibt .

Leider hatte auch die Woche im Paradies ein Ende. Die Roiber mussten Abschied nehmen und ihr Buendel wieder packen. Zum Glueck konnten wir die warmen Winterkleider und die dicken Schlafsaecke dem Roibermami mitgeben und mit leichtem Gepaeck und einem Flugticket in der Tasche haben wir Khao Lak verlassen... Das Flugticket haben sich die Roiber zum Einen gekauft, da die langen Bus und Zugfahrten langsam weniger spannend werden, zum Anderen haben sie nur ein 15 Tages-Visum erhalten und somit haette es mit dem Bus gar nicht gereicht, bis an die Grenze von Laos im Norden von Thailand zu gelangen. Der Flug war kurzweilig und eine Abwechslung zu den Bahnhoefen.
Nun sind wir in Chiang Mai und morgen geht es weiter mit dem Minibus nach Chiang Khong und dann nach Laos. Silvester werden die Roiber somit in Laos verbringen.


Die Roiber wuenschen euch allen "e guete Rutsch" und ein spannendes und abwechslungsreiches neues Jahr.

Dienstag, 23. Dezember 2008

Roiberweihnachten


Die Roiber wuenschen Euch allen froehliche und erholsame Weihnachten und ein atemberaubendes neues Jahr...
Festliche Gruesse aus dem paradiesischen Khao Lak in Thailand.







Dienstag, 16. Dezember 2008

Kambodscha

Kambodscha ist ein sehr eindrueckliches Land. Zuerst verbrachten wir zwei Tage in Phnom Penh, wo wir das Tuol Sleng Museum besucht haben. Dies ist eine ehemalige Schule, die von Pol Pots "Khmer Rouge" zu einem geheimen Befragungslager umfunktioniert wurde. Zehntausende wurden hier ausgefragt, gefoltert und umgebracht. Um Interniert zu werden, reichte es, "zu viel Bildung" zu haben oder im Verdacht zu stehen, Gegner des Regimes zu sein. In vier Gebaeuden sind auf jeweils zwei Stockwerken interessante Fotoausstellungen ueber diese Zeit zu sehen, die einem erschuetternde Fakten ueber das Terrorregime von 1975-1979 bieten.
Am zweiten Tag haben wir einen Ausflug nach "Neak Luong" gemacht. Dort fuhren wir zu einem Projekt fuer Strassenkinder namens "Goutte d´eau", welches zwei Freunde der Roiber einige Jahre zuvor betreut hatten. Die Fahrt dorthin bot einen interessanten Einblick ins Landleben der Kambodschaner. Wir stiegen in einen Minibus welcher ziemlich vollgeladen wurde. Als wir das Gefuehl hatten, jetzt sei er voll, stiegen immer noch mehr Leute hinzu. Schlussendlich teilten sich die Roiber den Beifahrersitz und der Fahrer teilte sich den Fahrsersitz mit einem Fahrgast. Es sah fast so aus, als wuerde einer der beiden bremsen und der Andere Gas geben... Irgendwie sind wir angekommen. Zufaelligerweise war gerade eine schweizer Sozialarbeiterin vor Ort, welche fuer das Fundraising des Projektes zustaendig ist. Es war spannend mit ihr zu reden und wir bekamen eine Fuehrung durch die verschiedenen Gebauede. Die Kinder koennen dort zur Schule gehen und vier verschiedene Berufe lernen (Schneiderin, Coiffeur, Schreiner, Velo- und Motomechaniker). Das Projekt beherbergt derzeit 50 Kinder permanent. Dies sind Waisenkinder oder Kinder, bei denen die Situation zuhause so schlecht ist, dass man sie nicht mehr dorthin zurueck schicken kann. Fuer die Kinder bei denen das familiaere Umfeld noch einigermassen intakt ist, gibt es ein "Daycare-Center". Das bedeutet, waehrend einem halben Tag wird im Center gelernt und die zweite Tageshaelfte koennen die Kinder dann ihrer Familie bei verschiedenen Arbeiten (meist auf dem Land) helfen. Das Daycare besuchen derzeit etwa 200 Kinder.
Nach Phnom Penh gings mit dem Bus nach Kampot, ein kleiner Ort im Sueden das Landes, nahe am Meer. Dort fanden wir einen romantischen Bungalow mit vielen Orchideen im Garten. Die friedliche Stimmung wurde aber bald schon durch eine kambodschanische Hochzeit gestoert, welche in der Naehe stattfand. Die Hochzeiten in Kambodscha dauern jeweils zwei bis drei Tage und es wird bis spaet in die Nacht hinein zu lauter Musik gefeiert. In den fruehen Morgenstunden sind die ersten Familienmitglieder dann wieder am Start und der naechste Tag wird - natuerlich wieder zu lauter Khmermusik - in Angriff genommen. Verlierer sind dabei eigentlich alle die in der Naehe wohnen und nicht eingeladen sind. Als es dann doch mitten in der Nacht ploetzlich ruhig wurde, drehten saemtliche ortsansaessigen Haehne durch und wollten allen beweisen, dass sie mindestens genauso viel Laerm machen koennen, wie eine komplette Hochzeitsgesellschaft. So sind wir leider nicht zu besonders viel Schlaf gekommen, trotz unserem schoenen Bungalow. Tagsueber haben wir uns dann ein Motorrad gemietet und einen Abstecher ins nahegelegene "Kep", welches am Meer liegt, gemacht. Besonders spannend bei diesem Ausflug war die kleine Dschungelfahrt, die ziemlich roiberisch um und auf einen
Aussichtsberg fuehrte.




Nach Kampot gings weiter nach Battanbang, eine kleine relaxte Stadt am Fluss. Dort haben wir einen Ausflug mit einem Guide durch Reisfelder und kleine Doerfer zu verschiedenen Tempelbergen gemacht. Es war spannend mit ihm zu reden und einmal mehr fiel uns auf, wie humorvoll und friedlich die Kambodschaner trotz ihrer duesteren Vergangenheit sind. Von Battanbang aus gings dann mit dem Boot nach Siem Reap. Die Fahrt dauerte 6 Stunden und wir konnten auf dem Dach des Bootes sitzen. Diese Bootsfahrt ist sicherlich eines der Highlights fuer Rucksackroiber in Kambodscha. Sie ist sehr idyllisch und fuehrt durch schoene Landschaften und schwimmende Doerfer. Man bekommt die Gelegenheit, einen tiefen Einblick in die Lebensweise Kambodschanischer Fischerfamilien zu erhalten. Ihre Hauser stehen direkt am Wasser und man kann den Fischern im Vorbeifahren bei Ihrer Arbeit zusehen.



In Siem Reap befinden sich die beruehmten Tempelanlagen von Angkor, wahrscheinlich der Hoehepunkt jeder Kambodschareise. Wir haben einen Dreitagespass gekauft und sind mit unseren Leihfahrraedern um fuenf Uhr morgens in die Dunkelheit geradelt. Als erstes bestiegen wir den Phnom Bakeng. Dieser Berg ist bekannt fuer malerische Sonneuntergaenge mit Aussicht auf den maechtigsten aller Tempel, den Angkor Wat. So malerisch sind die Sonnenuntergaenge dort mittlerweile leider nicht mehr, weil etwa 780 gleichgesinnte auf dem doch eher kleinen Tempelberg anzutreffen sind, die sich dann um die beten Fotoplaetze rangeln. Die Roiber zogen es vor, sich antizyklisch zu verhalten und wurden dafuer in den fruehesten Morgenstunden mit einem eindruecklichen Sonnenaufgang belohnt, den ausser den Roibern nur noch vier oder fuenf andere Touristen an diesem Ort genossen. Weiter gings zu Angkor Thom, einer Tempelstadt, die zur Bluetezeit von bis zu einer Million Khmers bewohnt wurde. Die Roiber haben auch hier einen Weg "off the tracks" gefunden. Sie fuhren mit ihren Raedern auf der alten Stadtmauer, wo sie die einzigen Touristen waren. Unterwegs versperrten zwei Affen todesmutig den Weg und forderten den horrenden Wegzoll von zwei Bananen. Angesichts der Zustaende in den hiesigen Krankenhaeusern, zogen es die Roiber vor, die geforderte Essensration rauszuruecken und wurden dann auch prompt in Ruhe gelassen. So konnte es nun zu "Bayon" weitergehen, dem Haupttempel von Angkor Thom. Von 52 jeweils meterhohen Tuermen blicken jeweils vier rieseige Steingesichter in alle vier Himmelsrichtungen. Sehr imposant. Bevor die Roiber sich ein Mittagessen in der gnadenlosen Mittagshitze goennten, schauten sie sich noch die verbleibenden kleineren Tempel und die Koenigsterrasse an. Es war sehr eindruecklich, dort oben zu stehen und sich vorzustellen, wie sich der Koenig vor ueber 1000 Jahren gefuehlt hat, als er zu seinem Volk gesprochen hat. Nach dem Essen gings in den Wald hinein zu einem sehr kleinen Tempel namens "Ta Nei", der eher unbekannt und daher auch wenig besucht ist. Ein letztes Highlight war dann "Ta Prohm", der Tempel der durch Lara Croft bekannt wurde. Dort wuchern riesige Baeume auf dem alten Gemaeuer und durch den wucherneden Dschungel kommt Entdeckerstimmung auf. Als wir schliesslich zurueckradelten, wurde es bereits dunkel und der riesige Vollmond ging ueber dem Koeniglichen Becken auf. Auch der zweite Tag beschaeftigte uns mit Tempelbesuchen von Sonnenauf- bis untergang und erste Ermuedungserscheinungen machten sich breit. Strategisch ausgekluegelt haben sich die Roiber die Hautattraktion "Angkor Wat" auf den letzten Tag aufgespart. Hier ist es nicht moeglich, den Touristenmassen zu entgehen, aber die Zeit von acht bis zehn Uhr morgens war noch sehr ertraeglich. Der Roiber war ein bisschen enttaeuscht, dass man nicht mehr die dritte und hoechste Ebene des Tempels besteigen konnte. Das war bei seinen ersten beiden Besuchen 1998 und 1999 noch moeglich. Von dort hat man einen schoenen Ausblick ueber das kilometergrosse Gelaende. Doch solchen Lappalien trauern echte Roiber nicht lange nach. Gegen Abend stiegen sie einfach in den nahegelegenen Fesselballon und schauten sich die ganze Anlage dann eben aus der Luft an. Dies war ein herrlicher und wuerdiger Abschluss unserer Tempeltage und die Roiberin, welche schon einige Tage gekraenkelt hat, konnte sich nun gehen- und das Fieber ausbrechen lassen. Zum Glueck haben wir zur Zeit eine schoene Unterkunft, die uebrigens von einem Schweizer gefuehrt wird, und so kann sich die Roiberin nun in entsprechendem Ambiente fuer die anstehende Reise nach Bangkok aufpaeppeln. Bis in vier Tagen sollte dann der Husten und das Fieber weg sein, damit Thailands Straende erroibert werden koennen....

Mittwoch, 3. Dezember 2008

Auf dem Mekong nach Kambodscha

Die Sonne hat uns wieder gefunden :-) Wir haben Hue bei heftigem Regen verlassen und sind nach 3 Stunden Busfahrt in Hoi An angekommen. Zusammen mit Penny haben wir uns auf die Zimmer suche gemacht und ein Schmuckstueck von einem Hotel gefunden mit Swimmingpool und genialem Fruhstuecksbuffet.



Ein Teil der Stadt stand unter Wasser und an den ersten beiden Tagen musste man knietief durchs Wasser waten um die Bruecke zu erreichen welche auf die andere Seite des Flusses fuehrt. Fuer die Touristen ein Fotospektakel, fuer die Einheimischen Routine, da dies offenbar jedes Jahr vorkommt. Es war schoen zuzuschauen wie die Vietnamensen mit ihren Scootern und Fahhraedern durch die ueberflueteten Strassen fuhren und dabei lachen konnten.
Man konnte mit kleinen Booten durch die Strassen schippern wo man normalerweise durchschlendert und in Restaurants sitzen und quasi die Fuesse ins Wasser baumeln lassen (wobei man sich das Wasser nicht zu schoen vorstellen sollte, es war eher eine unappetitliche braune Bruehe).





Da die Straende in der Naehe von Hoi An ebenfalls ueberflutet waren, liessen wir diese aus.Umso mehr Zeit blieb uns fuers shoppen. Wir konnten beide nicht wiederstehen und liessen uns diverse Kleidungsstuecke anfertigen in einem der ueber 100 Schneidershops welche die Strassen sauemen. Nun sind unsere Rucksaecke endgueltig am ueberquillen und es ist jedesmal ein Erfolgserlebnis wenn alles hinein passt...



Natuerlich gings auch in Vietnam nicht ohne Zugfahren, schliesslich ist es unsere "Mission" mit dem Zug von Basel bis nach Thailand zu gelangen. Wir kamen in den Genuss von 4 Nachtzuegen unterschiedlichster Qualitaet und Klassen. Die Hardsleeper (6 Betten, 3 uebereinander) sind in der Tat sehr hart, dafuer hat es eine Tuere welche das Abteil von den anderen trennt und somit gibt es etwas Privatsphaere.

Unser laengster Reisetag fuehrte uns von Hoi An ueber Saigon nach Chau Doc. Zuerst 15 Std. im Zug und dann noch 6 Std. im Bus von Saigon nach Chau Doc. In Saigon kamen wir um 4.30 morgens an und nach einem Kaffee zum aufwachen mussten wir uns von Penny verabschieden, da sie in Saigon blieb. Wir waren ueber eine Woche zusammen unterwegs und sie ist uns richtig ans Herz gewachsen. Da wir unser Visum nicht verlaengert haben, waren wir etwas im Zeitdruck und haben deshalb beschlossen Saigon auszulassen und dafuer eine Nacht mehr in Chau Doc zu verbringen. Von dort aus gings mit dem Boot auf dem Mekong ueber die Grenze nach Phnom Phen (Kambodscha). Eine 6 stuendige eindrueckliche Bootsfahrt, zuerst auf Nebenfluessen des Mekong, wo viele Familien direkt am Fluss in Holzhuetten vom Fischfang leben, und nach der Grenze auf dem breiten Mekong selber.

Seit gestern sind wir in Kambodscha und hier hat uns die Sonne nach 2 Wochen Abwesenheit wieder gefunden. Der Himmel ist blau und es ist drueckend heiss tagsueber, eine Aircon oder zumindest ein Ventilator im Zimmer ist eine Wohltat. Wir haben uns mit Lektuere ueber die Khmer Rouge Zeit auf Kambodscha eingestimmt und heute eine eindrueckliche Fotoausstellung ueber diese Zeit angeschaut. Wiedereinmal wird uns ganz konkret bewusst, wie sorgenfrei
wir aufgewachsen sind und was fuer ein friedliches und sicheres Land die Schweiz ist. Es ist fuer uns beide sehr interessant ueber die Gechichte der Laender zu lesen in denen wir unterwegs sind. Vor Ort gehen einem die Geschehnisse sehr Nahe, da man die Menschen vor sich sieht und sich zum Teil an den Orten aufhaelt, von denen man gelesen hat.