Dienstag, 20. Januar 2009

Abschied vom Mekong


Heute muessen die Roiber Abschied nehmen vom Mekong. Die Reise geht weiter nach Sri Lanka. Die letzten zehn Tage haben wir im suedlichen Teil von Laos verbracht. Zuerst gings morgens um sieben Uhr los mit dem local Bus von Vientiane nach Na Hin, ein Dorf in dessen Naehe sich eine 7 Kilometer lange Hoehle befindet durch welche ein Fluss fliesst. Kaum sind wir um halb eins Mittags aus dem Bus ausgestiegen und in unser Guesthouse eingecheckt, trafen wir auf eine Familie aus Australien, welche zur Zeit in Vientiane lebt, und einen Wochenendausflug zu diesen Hoehlen geplant hat. Wir kamen mit ihnen ins Gespraech und suchten uns gemeinsam einen Ort zum Mittagessen. Das Paar war mit ihrem 18 Monate alten Sohn unterwegs und ihrer Mutter, welche sie in Vientiane besuchte. Beim Essen boten sie uns an, in ihren grossraeumigen Kofferraum zu sitzen und mit ihnen am naechsten Tag zu der Hoehle zu fahren. Das war natuerlich eine super Gelegenheit fuer uns, da wir sonst im Dorf nach einer Mitfahrgelegenheit zu der Hoehle haetten suchen muessen. Die Nacht wurde erstaunlich kuehl und da es in Laos meist nur duenne Decken gibt, zogen die Roiber ihre dicken Socken und Trainerhosen an, um einigermassen warm zu haben.
Die Hoehle war beeindruckend. Man faehrt mit einem Boot ca 1 Stunde bis ans andere Ende der Hoehle, mit Taschenlampen bewaffnet, da es stockdunkel ist. An einigen Stellen ist der Fluss zu wenig tief fuer das vollgeladene Boot und man muss aussteigen und durchs warme Wasser waten. Etwa in der Mitte der Hoehle gibt es einen beleuchteten Rundgang gesaeumt von Stalaktiten und Stalakmiten. Diese Stelle ist sehr eindruecklich und man wuerde sich wuenschen dass auch andere Teile der Hoehle beleuchtet sind. Andererseits entsteht durch die Dunkelheit, die nur durch die starken Taschenlampen der Bootsfuehrer aufgehellt wird, eine sehr mystische Atmosphaere. Am Ende der Hoehle erwartet einem wieder das Sonnenlicht und man kann an Land, um etwas zu trinken und eine kuze Pause zu machen bevor es mit dem Boot wieder zurueck geht. Fuer unsere Familie war die grosse Frage, wie ihr kleiner Sohn wohl auf die Bootsfahrt durch die Dunkelheit reagieren wuerde. Er meisterte es sehr gut und am anderen Ende der Hoehle war er der absolute Star, da die Kinder welche dort wohnen wahrscheinlich noch nie ein blondes Falangkind (so nennen die Laoten die weissen Touristen) gesehen haben und jede Bewegung genau beobachtet haben die er machte. Nach einer halben Stunde sind wir wieder aufgebrochen und haben die Hoehle in entgegengesetzter Richtung durchquert.

Nach dem Hoehlenabenteuer nahm uns die Familie in ihrem Auto noch mit bis sich unsere Wege trennten und wir wurden an einer Kreuzung im Nirgendwo abgeladen. Gluecklicherweise kam 5 Minuten spaeter ein local Bus, welcher uns an unseren gewuenschten Ort (Tha Khaek) brachte. Dort verbrachten wir die Nacht um am naechsten Morgen wieder mit dem local Bus nach Pakse zu fahren. Die local Busse sind eine Erfahrung wert. Es hat praktisch nur Einheimische, da sie dreimal so guenstig sind wie die Touristenbusse. Dafuer brauchen sie fuer die gleiche Strecke auch die doppelte Zeit und sind teilweise in erbaermlichem Zustand. Ausserdem gibt es laute Musik (durchgaengig Liebesschnulzen) mit kitschigen Videos dazu, welche fuer uns immer gleich toent. Dafuer sind diese Busfahrten durchwegs authentisch. Was will man mehr...

In Pakse erholten wir uns von der Busfahrt und haben die weitere Reise in den Sueden des Landes geplant. Auf dem Programm standen noch die 4000 Inseln im Sueden, der Tempel bei Champasak und Elefantenreiten. Die 4000 Inseln sind teilweise kleinste Inselchen, die an einer sehr breiten Stelle im Mekong natuerlich gewachsen sind. Nur wenige davon sind bewohnt, drei davon sind touristisch erschlossen. Wir hatten also die Qual der Wahl und entschieden uns letzten Endes fuer Don Det. Da wir schon frueh am Nachmittag mit dem Boot angekommen sind, konnten wir uns noch am gleichen Tag ein Fahrrad mieten und diese und die Nachbarsinsel erkunden. Dabei sahen wir einen schoenen Wasserfall und einen kleinen Strand, wo wir den Sonnenuntergang genossen. Das Leben auf den Inseln ist sehr einfach und auch die Touristenunterkuenfte sind selten luxurioes. So ist es zum Beispiel gar nicht einfach ein Zimmer mit eigenem Bad zu finden. Die meisten Strohhuetten sind simple Zimmer mit einem Bett und einem Moskitonetz. Da wir an diesem Nachmittag bereits die ganze Gegend ausgekundschaftet haben, beschlossen wir bereits am naechsten Tag Richtung Champasak aufzubrechen.

What Phu in Champasak ist der groesste Tempel in Laos. Verglichen mit den Tempeln von Angkor (Kambodscha) ist er allerdings verschwindend klein. Dafuer bietet sich vom Berg, an den er gebaut ist, eine wunderbare Aussicht ueber die Mekongebene. Interessant war fuer die Roiber auch der Vergleich von einzelnen Teilen der Anlage mit denen in Angkor. Architektonisch konnten die Roiber einige Gemeinsamkeiten ausmachen. Nach einer Uebernachtung in Champasak und einem feinen Nachtessen am Mekong, ging es am naechsten Tag weiter zu den Elefanten. Der Morgen begann mit Workout, da wir unsere Rucksaecke etwa 2 Kilometer bis zur Faehre tragen mussten. Anschliessend ueberquerten wir den Mekong und suchten uns eine Mitfahrgelegenheit zu unserer Elefantenlodge. Nach etwa 30 Minuetiger Wartezeit waren wir erfolgreich und machten uns auf den staubigen Weg zur Lodge. Auch hier sind wir wieder frueh am Nachmittag angekommen und hatten Gelegenheit die ganze Anlage zu erkunden. Ein Italiener mit einer Laotischen Frau haben die Ecolodge vor 4 Jahren gebaut und bieten Trekkings zu Fuss oder auf Elefanten durch den Dschungel an. Die Unterkuenfte sind sehr nobel und die Aussicht auf das Sumpfgebiet atemberaubend. Die Atmosphaere strahlte etwas aus, dass einem an Afrika denken liess. Wasserbueffel und Elefanten teilten sich die Weiden vor unserer Veranda.

Nach einer erholsamen Nacht stand dann die Elefantenschule fuer die Roiber an. Sie durften lernen wie die Mahuts auf dem Kopf / Nacken des Elefanten zu sitzen und ihnen Befehle zu erteilen damit er nach links oder rechts vorwaerts oder rueckwaerts marschiert. Da die Elefanten sehr gut erzogen sind, funktionierte das beinahe auf Anhieb. Der Morgen bestand aus einem 2 Stuendigen Trainingslager auf einer kleinen Wiese. Nach einem Mittagessen durften die Roiber die Elefanten auf den nahegelegenen Berg und wieder zurueck fuehren. Ein unvergessliches Erlebnis. Da die Roiber auf dem ganzen Weg alle Hindernisse gemeistert haben, wurden sie abends dann sogar mit einem Diplom ueberrascht. Nun da die Roiber wussten wie man Elefanten reiten muss, machten sie sich bereits am naechsten Tag auf zu einem 6 Stuendigen Dschungeltrekk. Diesmal sass ein echter Mahut auf des Elefanten Nacken und die Roiber dahinter in einem hoelzernen Sitzgestell. Dort schaukelte es wesentlich mehr als auf dem Nacken aber man gewoehnte sich schnell daran und wir wurden zum Glueck nicht Seekrank. Dies war ein herrlicher Abschluss unserer Reise durch Suedostasien. Am naechsten Tag ging es zurueck in den Norden. In Pakse bestiegen wir den Nachtbus, der ueberraschenderweise wahnsinnig modern und sogar ein bisschen bequem war. Wir konnten einige Stunden schlafen und erreichten Vientiane frueh morgens in guter Stimmung. Hier hatten wir noch einen Tag fuer Organisatorisches bevor es am naechsten Tag zum Flughafen und von dort ueber Bankgok nach Sri Lanka ging.



Von der Reise nach Sri Lanka und unseren ersten Eindruecken berichten wir euch das naechste Mal. Der Internetzugang ist hier nicht ganz so einfach (und mehr als nur langsam) wie bisher, daher koennte es mit der Beantwortung von Mails und bis zum naechsten Update eine Weile dauern. Aber als Vorgeschmack schon mal dies...wir sind am Strand, es ist warm und wir haben bereits ein Surfboard gekauft juhuuuuuu und es geht uns praechtig.
Srilankesische Gruesse von den Roibern

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