Mittwoch, 5. November 2008

Zug Impressionen

Nach 11 Stunden Busfahrt von Lijiang nach Kunming und einem wirklich sehr sehr scharfen Nachtessen haben wir uns auf die Internet News gestuerzt um die Wahlergebnisse der USA zu erfahren...und uns sehr darueber gefreut :-) Die Chinesen scheint das nicht wirklich zu interessieren, die leben hier in ihrem eigenen grossen Reich mit ihren eigenen Freuden und Sorgen...und wir haben natuerlich auch unsere eigenen Abenteuer bewaeltigt in den letzten Tagen.


In Chengdu hat der Roiber noch alleine einen Ausflug zum groessten sitzenden Buddha (72 Meter hoch) gemacht, waehrend die Roiberin unter den Nachwehen das scharfe Essens vom Vorabend gelitten und die Naehe zum Hotelzimmer bevorzugt hat. Am Tag danach ging es dann zu den Pandabaeren und wir konnten uns fast nicht mehr trennen von den kuscheligen Tierchen. Vor allem die ganz kleinen (im August geboren) haben es uns angetan. Aber auch die Red Pandas sind niedlich zum beobachten und man wuerde wirklich gerne einen Baeren knuddeln (oder Pandabaeren Aufzuechterin werden...).

Nachdem wir es dann doch geschafft haben die Pandas zu verlassen standen wiedermal 24 Stunden Zugfahrt an, von Chengdu nach Kunming. Die Zugtickets zu kaufen ist nicht immer ganz einfach und man erhaelt nicht zu jedem Zeitpunkt jedes gewuenschte Ticket. Da wir zu spaet rausgefunden haben, wann es welche Tickets gibt, sind wir in einem langsamen Zug gelandet der nur von Chinesen benutzt wird...und dementsprechend war die Zugfahrt. Im Zug kann man eigentlich alles machen was man will: rauchen, spucken, schnarchen, saemtliche Handy Klingeltoene ausprobieren, stundenlang telefonieren, Musik hoeren bis zur Schallgrenze, DVD schauen auf hoechstem Volumen, Nudelsuppe oder uebehaupt alles was rumsteht zum Fenster raus schmeissen, Kartenspielen...es gibt zwei Moeglichkeiten eine solche Zugfahrt schadlos zu ueberstehen. Entweder man macht selber Laerm, wird dadurch Teil der Geraeuschkulisse und bekommt dadurch die Geraeusche der Umgebung gar nicht mehr mit oder man benutzt Ohrstoepsel, bringt sich in einen meditativen Zustand und versucht alles auszublenden. Der Roiber hat es mit der ersten Variante versucht, hat Gitarre gespielt und seine Fingeruebungen gemacht, niemand nahm es zur Kenntnis oder stoerte sich daran...die Roiberin hat es mit der meditativen Variante versucht und muss wohl noch etwas ueben. Die 24 Stunden waren wirklich eine Geduldsprobe und naechstes Mal werden wir einen teuren Express Zug aussuchen in der Hoffnung dass es besser wird.

Irgendwie haben wir die 24 Stunden ueberlebt und wir sind am Nachmittag hoergeschaedigt in Kunming ins Hostel eingecheckt...an der Reception hat sie uns erklaert, dass unter dem Hostel eine Disco sei und man deshalb mit Ohrstoepsel schlafen sollte wenn man einen leichten Schlaf hat. Genau das was wir wollten :-) Aber auch diese Nacht ging vorbei und es konnte nur noch besser werden (dachten wir zumindest).
Wir versuchen zur Zeit uebrigens herauszufinden weshalb die Chinesen ein derart anderes "Hoerempfinden" haben und sich durch keinerlei Geraeusche stoeren lassen (oder sind wir Europaer einfach so sensibel?).


Nach Kunming gings mit dem Nachtbus nach Lijiang (11 Stunden Busfahrt). Der Nachtbus war eine weitere Ueberraschung, es hatte tatsaechlich Betten (also wenn man Asiate ist bezeichnet man es wahrscheinlich als Bett, 1.70 lang und 50 cm breit) was wir noch nie zuvor gesehen haben. Wir versuchten uns so gut wie moeglich in den Betten einzunisten aber so richtig erholt waren wir nach dieser Nacht wiederum nicht. Einmal mehr standen wir morgens um 6 Uhr unausgeschlafen in der Dunkelheit am Busbahnhof. Wir haben unser Hostal angerufen dass sie uns abholen sollen (da Lijiang dafuer bekannt ist dass man sich in den Gassen verlaeuft, da alles gleich aussieht) und das haben sie zum Glueck auch gemacht. Fuer die letzten Naechte wurden wir belohnt mit unserem ausgesuchten Hostal in Lijiang. Es war ein gemuetlicher Ort mit Katzen und Hunden wo wir fein bekocht und umsorgt wurden. Auch Lijiang selber ist ein bezaubernder Ort. Die Altstadt wimmelt von chinesischen Touristen und Shops, aber sie hat Charme und Nachts ist alles beleuchtet und voller roter Lichter. Es ist richtig romantisch Nachts durch die Gassen zu schlendern und es gehoert tatsaechlich dazu, dass man sich verirrt.

Von Lijiang aus haben wir ein 2 Tages Trekking in die Tiger Sprung Schlucht gemacht. Das ist eine tiefe, steile Schlucht von Schneebergen umgeben. Wir hatten perfektes Wetter und es tat gut mal wieder ein paar Stunden zu gehen. So kamen wir auch zu etwas Farbe im Gesicht und nun sind wir keine Bleichgesichter mehr. Da der Himmel so blau war haben wir nach dem Trekking spontan beschlossen, noch nach Shangri La zu fahren fur eine Nacht. Shangri La hat eine vertraeumte tibetanische Altstadt und ist ruhig, noch wenig touristisch und einfach zum Geniessen. Es liegt auf 3300 Meter u.M., ist tagsueber sehr warm aber Nachts kann es ganz schoen kalt werden. Die Haeuser haben keine Heizung, dafuer elektrische Heizdecken im Bett, welche die Nacht auch warm werden lassen. So was waer sicher auch bei uns zu Hause im Winter angenehm.

Jetzt sind wir wieder zurueck in Kunming, ein kurzer Stopover um uns fuer die Weiterfahrt nach Hongkong zu ruesten (natuerlich mit dem Zug, wieder 24 Stunden...). Aber diesmal in der 1. Klasse (4 er Abteile, Softsleeper) und hoffentlich etwas erholsamer.

1 Kommentar:

Unknown hat gesagt…

Hoi Sabine

Cooler Blog :) Bin momentan auch in Asien unterwegs. Stecke zur Zeit grad in Tibet (Lhasa). Vielleicht koennen wir uns ja irgendwo treffen, waere witzig. Meine Email: tamara.koehli@yahoo.com

Ganz vieli liebi Gruess und witterhin viel Spass