Mittwoch, 11. März 2009

Unterwegs in Sri Lanka

Nach fuenf Wochen surfen und relaxen am Strand wurden die Roiber doch langsam neugierig aufs Landesinnere von Sri Lanka. Die Wellenprognose war nicht besonders gut fuer die naechsten Tage, also ein idealer Zeitpunkt um die Insel zu erkunden.

Es ging mit dem Zug via Colombo nach Kandy. Die Zugfahrt war wunderschoen, doch bereits nach einer Stunde lief der Schweiss und man begann am Sitz zu kleben. Bei einer Zugfahrt von sieben Stunden faengt man bald mal an von einer kuehlen Dusche zu traeumen. Wenn der Zug sich bewegte, war es einigermassen ertraeglich, aber bei jedem Halt stand die Luft still und es wurde drueckend heiss. Beim eindunkeln erreichten wir Kandy und stellten uns im Hotel erst mal unter die Dusche. Danach gabs Essen auf der Terrasse des Hotels und eine Planung fuer den naechsten Tag. Im Morgengrauen wurden wir unplangemaess von den Kraehen geweckt, die genau vor unserem Fenster ihre morgendliche Versammlung abhielten. Den Tag verbrachten wir mit Sightseeing: zuerst machten wir einen Spaziergang um den See und anschliessend gings in den Zahntempel, in welchem angeblich ein Zahn Buddhas ausgestellt ist. Der Zahn wird allerdings in einer Schatulle verborgen und nur alle sieben Jahre bekommen ihn einige Auserlesene zu Gesicht. DerTempel ist eine Pilgerstaette fuer die Einheimischen und fuer die Roiber waren die Pilger spannender zu beobachten als der Tempel selber. In den Tempel durfte man nur barfuss und es war auch hier unglaublich heiss und das anstehen in den Menschenmassen war anstrengend.


Nach einer Erfrischung fuhren die Roiber in den botanischen Garten um dort im kuehlen Schatten der riesigen Palmen die heisseste Zeit zu ueberbruecken. Am naechsten Tag gings mit dem Bus zum Addams Peak. Ein weiterer Pilgerort fuer Buddhisten, Hinduisten wie auch Christen. Der Gipfel ist 2430 Meter hoch und man kann ihm ueber 5200 Stufen erklimmen. Tagsueber ist es zu heiss, weshalb die meisten den Aufstieg in der Nacht beginnen um bei Sonnenaufgang auf dem Gipfel zu sein. Die Roiber starteten um kurz vor drei Uhr Nachts und erreichten den Gipfel um halb sechs. Der Sonnenaufgang war eine schoene Belohnung, die vielen draengenden Leute und der rumliegende Muell liessen jedoch jegliche romantischen Gefuehle erloeschen. Viel spektakulaerer als der Sonnenaufgang war der Schatten des Gipfels, welcher sich im Nebel abzeichnete. So ein Naturschauschiel haben die Roiber noch nie gesehen. Der Abstieg verlief einiges schneller und zurueck im Guesthouse goennten sich die Roiber ein heisses Kraueterbad, um die Muskeln zu entspannen. Etwas Wadenmuskelkater gab es aber trotzdem...





Als naechstes Stand Kultur auf dem Programm. Die Roiber fuhren mit dem Bus zurueck nach Kandy und von dort nach Sigirya. Die Busfahrt war wieder unertraeglich heiss und Sri Lanka ist definitiv zu heiss um als Backpacker unterwegs zu sein. Man kommt immer total verschwitzt und ziemlich erschlagen am Ziel an. Das einzige was man hier uebrigens von den Unruhen im Land mitbekommt sind die regelmaessigen Kontrollen im Bus. Bei jedem Checkpoint wird alles Gepaeck durchsucht (ausser das von den Touristen) und die Einheimischen muessen sich ausweisen.

Sigirya ist ein riesiger Felsen, auf welchem sich Ruinen befinden. Man ist sich nicht sicher, was dieser Ort urspruenglich darstellte. Die Roiber waren mit ein paar wenigen Touristen und einer Schulklasse alleine unterwegs und der Fels gefiel uns sehr gut. Touristen hat es zur Zeit nicht viele in Sri Lanka. Zum einen sicherlich wegen des Buergerkrieges, zum anderen sind seit der Finanzkrise weniger Leute am reisen. Hinzukommend hat die Regierung von Sri Lanka ein unnachvollziehbares Tourismuskonzept entworfen. Die Eintrittspreise fuer die Sehenswuerdigkeiten sind unverhaeltnismaessig teuer. Einheimische bezahlen praktisch nichts und die Touristen ein Vielfaches. Dies erzuernt die Touristen und macht das Land zu reisen weniger attraktiv. Sogar die Einheimischen finden die Preise ueberrissen und haben Angst, dass die Touristen bald ganz wegbleiben. Ganz generell dreht sich auch hier in Sri Lanka wieder viel um Geld und alle sind deine Freunde, solange sie von dir profitieren koennen. Man bekommt das deutlich zu spueren wenn man laenger am gleichen Ort ist und etwas beobachten kann wie mit den Touristen umgegangen wird.





Von Kandy nahmen die Roiber den Zug nach Ella. Eine atemberaubende Strecke durch die Huegel und Teeplantagen. Die Roiber fuhren 1. Klasse, da der "Panoramawagen" mit seiner Aussicht ueberall angepriesen wurde. Der Panoramawagen wuerde in der Schweiz wahrscheinlich nicht mal als Postwagen durchgehen...(vgl. Foto). Nach sieben Stunden kamen die Roiber in Ella an und fanden ein gemuetliches Guesthouse mit einer spektakulaeren Aussicht auf die Umgebung. Der Hotelbesitzer lebte einige Jahre in der Schweiz und es war spannend sich mit ihm zu unterhalten. Natuerlich wusste er dadurch auch auf was Europaer wert legen und die Tage in Ella waren richtig entspannend. Tagsueber gingen wir mit dem Hund die Gegend erkunden. Man kann wunderbar den Schienen entlang wandern, Huegel erklimmen und durch Teelantagen schlendern. Das Klima ist angenehm, tagsueber warm und nachts wird es kuehl, s dass man richtig gut schlafen kann. Ausserdem gab es dort keine Moskitos, was auch mal wieder eine Wohltat war, nach den vielen Stichen am Strand und den ganzen aufgekratzten Beinen.





Am Samstag schnappten sich die Roiber in Ella einen Bus welcher sie direkt zurueck zu den Wellen nach Weligama vor ihr Guesthouse brachte. Das Busnetz ist erstaunlich gut in Sri Lanka.

In Weligama konnten wir unser altes Zimmer beziehen und als erstes sprangen wir ins Meer um den Schweiss der Busfahrt loszuwerden. Zu unserer Freude gab es Nachwuchs im Guesthouse. Unser Kaetzchen hat einen Tag nach unserer Abreise 4 suesse Kleine geboren. Ein Angestellter hat ihnen eine Kartonbox gebastelt und sie hineingelegt, wo sie vom Katzenmami bewacht wurden. Jeden Tag wurden die Kleinen bewundert und die Katze gefuettert. Leider war die Freude von kurzer Dauer. Heute morgen waren alle Katzen spurlos verschwunden, was den Roibern wie auch den anderen Touristen im Guesthouse etwas seltsam vorkommt. Anscheinend waren die Katzen beim Besitzer nicht so willkommen wie bei den Gaesten und den Angestellten. Wir werden versuchen rauszufinden was genau geschehen ist.



Letzte Nacht war Vollmond (Poya). Der Vollmond Tag ist wie ein Sonntag und alle haben frei und die Laeden haben geschlossen. Ein paar Touristen haben abends am Strand eine Party organisiert und es gab ein Fisch Barbeque und ein grosses Feuer. Es war ein schoener Abend und als wir im Mondlicht zurueck zu unserem Guesthouse schlenderten, kamen grosse Schildkroeten vom Meer und legten Eier in den Sand. Das hat die Roiber beeindruckt und es war eindruecklich und romantisch zum beobachten. Doch auch hier hat die Geschichte kein Happyend...am morgen waren alle Nester gepluendert von Einheimischen, welche die Eier essen oder verkaufen. Leider ist ihnen nicht bewusst, dass durch dieses Verhalten die Schildkroeten irgendwann aussterben an diesem Strand und ihre Kinder dieses wunderbare Naturspektakel wohl nicht mehr miterleben werden.


Auch das Paradies hat seine Schattenseiten und an manchen Dingen haben die Roiber schwer zu schlucken...je laenger man am gleichen Ort ist, desto mehr bekommt man mit. Die Kultur hier ist in vielen Dingen unterschiedlich zu unserer und das bekommt man immer wieder zu spueren. Aber dies gehoert auch zu den Reiseerfahrungen.
Machts gut und auf bald...

2 Kommentare:

Rasselbande hat gesagt…

Oh, oh...da kommen doch alte Erinnerungen wieder hoch... wir "Studienreisenden" mussten damals nach sehr wenig Schlaf, viel zu viel Arak und in heftiger Hitze auf den Sigirya..... aber der Ausblick hat sich gelohnt :-)

Umarmung von eurer Rasselbande

Roiber: hat gesagt…

Da sagen wir nur Arak Attack...die Hitze war bei uns auch intensiv und die Busfahrt dorthin eher eine Grenzerfahrung. Was tut man nicht alles fuer diesen Ausblick. Aber er ist wirklich atemberaubend.